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Idee

Wohnen als Nachhausekommen

Wir betrachten Wohnen nicht als etwas Statisches. Es ist kein Ort, wo man ist, sondern ein Prozess, also ein Stück Leben, nicht ein Lagerhaltungssystem. Demzufolge will die Wabe durch Integration, Solidarität, Hilfsbereitschaft und Toleranz eine neue Form der Gemeinschaft gestalten, die Miteinander und Individualität verbindet.

Wer Leben in einer generationsübergreifenden Gemeinschaft als zukunftweisendes Modell versteht, kann hier auf der Basis von Vertrauen und freundschaftlicher nachbarschaftlicher Nähe vielfältige zwischenmenschliche Beziehungen im gesellschaftlichen Mit- und Füreinander finden und anderen anbieten.

„Jedem Anfang liegt ein Zauber inne“ (Hermann Hesse)

Geschichte ist Übergang. Das ist eine Binsenweisheit. Zuweilen allerdings verdichtet sich der unmerklich gleitende Wandel zur historischen Zäsur – zum Bruch mit Gewesenem und Gewordenem.

Ein weiterer Satz aus Hermann Hesses „Steppenwolf“ beschreibt ungefähr die Seelenlage. Er meinte, dass es Zeitalter gebe, in denen eine ganze Generation zwischen zwei Lebensstile hineingerät, so dass ihr jede Selbstverständlichkeit und jede Geborgenheit verlorengeht. Der moderne Mensch hat Freiheiten gewonnen und Sicherheiten verloren. Wir müssen uns wieder stärker den Lebenswelten der Menschen zuwenden und neue Formen des Zusammenlebens und auch des Zusammenwohnens finden.

Unser Denken und Handeln

Die Mitglieder der Wabe haben folgende Intention: Wir wollen Treffpunkt sein für Menschen, die sich zutrauen, mit der nötigen Offenheit, Hilfsbereitschaft und Toleranz eine neue Form der Gemeinschaft zu gestalten – für Menschen, die Individualität ebenso schätzen wie ein hilfreiches Miteinander.

Um dies zu realisieren, bilden wir zunächst Projektgruppen, die der Information, der Aufnahme von Wünschen und Anregungen, der Planung und der Absprachen von organisatorisch Notwendigem dienen. Daneben ist ein nicht offizielles Zusammensein wichtig – seien es Wanderungen, Besichtigungen, Treffen im kleineren Kreis u. ä., um sich gegenseitig kennenzulernen und gemeinsame Interessen, aber auch Probleme und mögliche Konflikte zu besprechen.

Doch es braucht viel Geduld und einen langen Atem, um solche Projekte verwirklichen zu können. Das Umdenken muss zuerst im Kopf beginnen – zunächst in den Köpfen der Menschen, für die solche Lösungen sinnvoll wären. Dann aber auch in den Köpfen der in den Kommunen für Wohnungsbau, Familien und Soziales Zuständigen, denn ganz aus eigener Kraft wird es selten möglich sein.

Unser Leitbild

Wir wünschen uns ein gemeinschaftliches Wohnen, das die Eigenständigkeit der Bewohner respektiert und schützt. Im täglichen Leben wünschen wir uns Gemeinsamkeiten, ohne dass daraus ein Zwang entsteht. Bestandteil des häuslichen Miteinanders können regelmäßige Treffen der Hausgemeinschaft sein. Um dies zu realisieren, sollten in unseren Häusern zusätzliche Gemeinschaftsräume eingeplant werden.

Wir glauben, dass wir durch das Einbringen unserer unterschiedlichen Fähigkeiten, Wünsche und Träume eine neue Qualität vom Wohnen und Leben erreichen werden.
Gegenseitige Hilfe und Unterstützung in den kleinen und großen Dingen des Alltags sind erwünscht. Bei besonderen Krankheitsfällen wollen wir auch Dienste von außen einbeziehen.

Unsere Gemeinschaft wird nach außen offen sein und Aktivitäten im Stadtteil und kulturelle Vielfalt fördern. Und: Unsere Häuser soll Menschen und Natur wenig belasten. Diese und ähnliche Wohnprojekte wollen wir mit Rat und Tat unterstützen.

Wohnen und Leben gemeinsam gestalten

Der jetzige Zustand unserer Gesellschaft ist in vielen Bereichen unbefriedigend. Besonders aufgrund der eingetretenen „Individualisierung“ lösen sich gewachsene Strukturen auf. Es entstehen Lebensformen, die häufig Gemeinschaftssinn vermissen lassen, obwohl der Einzelne die Gemeinschaft in vielerlei Formen zum Leben benötigt.

Wer wie wir das selbstbestimmte „Leben in einer generationsübergreifenden Gemeinschaft“ als zukunftweisendes Modell begreift, kann auf der Basis von Vertrauen und freundschaftlicher Nähe vielfältige zwischenmenschliche Beziehungen finden und anderen anbieten.

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