Rückblick

 

 

 

 

 

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Wir trauern um Hildegard Rohde

Nach schwerer Leidenszeit starb Hildegard Rohde am 12. März 2011 in ihrem 85. Lebensjahr.

Sie wurde bereits 1992, also kurz nach der Gründung des Vereins Wabe e.V. Mitglied und prägte diesen, zusammen mit Erich und Anita Pflug in Stuttgart zu einem anerkannten Pionier für die Idee des gemeinschaftlichen generationenübergreifenden Wohnens.

Sie stellte hohe Ansprüche vor allem an sich selbst. Auf sie war nicht nur absoluter Verlaß als Verwalterin der Vereinskasse, sie sann immer auf Verbesserungen und setzte ihre Ideen nach eingehenden Diskussionen auch um. So erarbeitete sie eine neue Beitragsstruktur, die der Verein und das einzelne Mitglied verkraften kann, sie entwarf Texte für Werbematerialien, sie überzeugte die Sozialbürgermeisterin vom Nutzen einer Sprechstunde über gemeinschaftliches Wohnen im Rathaus. Sie hatte 1999 die Idee, im geplanten Generationenhaus Heslach "Wabe-Wohnen" zu installieren und setzte diese bei der Stadtverwaltung durch. Gern hätte sie in einem unserer Häuser gewohnt, aber es war ihr zu mühsam, ohne Not ihr Leben noch einmal umzukrempeln, zumal sie dort, wo sie wohnte, nach Wabe-Art gute Nachbarschaft organisierte und pflegte und damit glücklich war.

Im letzten Jahr war sie müde und gesundheitlich angeschlagen, aber ihre klaren Gedanken waren für mich immer ein Gewinn, auch wenn es in der letzten Zeit oft um Krankheit und die Endlichkeit unseres Lebens ging. Einen Tag bevor sie starb habe ich Abschied von ihr genommen.Hätte sie noch sprechen können hätte sie gesagt: Es ist jetzt gut so.

Doris Kunkel

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Nur die Hoffnung festgehalten ...

Dieser Liedanfang fiel mir ein, als sich das Stuttgarter Kommunalwahlergebnis abzeichnete. Im letzten Wabe- Blättle Nr.6 hatte Marlies Beitz noch fantasiert: "Wir haben einen Traum: Nach der Gemeinderatswahl am 7. Juni 2009 treffen Nachbarschaftsinitiativen und Wohnprojektgruppen vermehrt auf aufgeschlossene kommunale Vertreterinnen und Vertreter, die alternative Wohnformen als Chance zur Bereicherung des Wohnungsangebots in der Stadt ansehen. Wir haben die Hoffnung, dass integratives Wohnen und soziales Miteinander nicht an hohen und spekulativen Grundstückspreisen scheitern muss“. Jetzt dürfen wir hoffen, dass für unsere Fantasien bessere Bedingungen geschaffen werden.

Dass wir keine Wolkenkuckucksheime träumen, zeigen die realisierten Mehrgenerationen-Häuser der Wohngenossenschaft „pro ...“ auf dem Burgholzhof. Die Bewohner/ innen des Hauses WABE wohnen seit 8 Jahren in ihrem Haus, mit Freud und Leid, gegenseitiger Unterstützung und auch Verantwortung füreinander und gelegentlichem Knatsch.

Mit freundschaftlichen Beziehungen zum Nachbarhaus MOBILE und zu den neuen Nachbarn, die im Juli in die zwei Häuser des Wohnprojektes MOSAIK einziehen. Sie haben sich oft und intensiv bei uns über unsere Erfahrungen erkundigt und daraus gelernt.

Auch im Friedrich-List-Heim, Bad Cannstatt, hätte ein innovatives Wohnprojekt mit engagierten Bewohner/innen entstehen können. Eine überzeugende Planung lag vor Juli 2009, Nummer 7 und genügend Interessierte hatten sich gefunden. Aber - Investoren mit mehr Geld griffen die Planungsideen auf, boten der Stadt einen höheren Kaufpreis und realisieren nun exklusive Eigentums-Loft-Wohnungen im „Magnolien- Garten“ zu „gehobenen“ Preisen.

Wir hoffen, dass zukünftig nachhaltige Vorteile für das Quartiers-Umfeld der Generationen-Wohnprojekte vom neugewählten Gemeinderat anerkannt und gewürdigt werden, auch wenn sie nicht in kommunalen Finanzplänen sichtbar werden. Freundliche, hilfsbereite Nachbarschaft für Junge und Alte, positive Ausstrahlung in den Stadtteil erfordern andere Maßstäbe. Hier wird "Soziale Stadt" im Kleinen ganz selbstverständlich praktiziert.

Zwar ist das öffentliche Interesse an Mehrgenerationen- Wohnprojekten groß und sie erhalten viel Lob von Fachleuten. Die Unterstützung seitens der Stadt sollte konkret und selbstbestimmtes, gemeinschaftliches Wohnen gefördert werden, z.B. durch

  • Reservierung von 20% der Wohnfläche in Neubaugebieten für Sozialmieter/innen und weitere 5% für private Baugemeinschaften.
  • Verkaufspreise für städtische Grundstücke, die sich nicht nur am maximalen Finanzertrag ausrichten.
  • Längerfristige Kaufoptionen auf städtische Grundstücke für Gemeinschaftswohnprojekte. - Einrichtung einer städtischen Kontakt- und Informationsstelle zur objektiven Beratung von privaten Baugemeinschaften und Projektgruppen, frei von Verwertungsinteressen (nach dem Tübinger Vorbild).

Wir werden mit den Fraktionen des neuen Gemeinderates das Gespräch suchen, um konkrete Initiativen einzubringen und hoffen dabei auf offene und am Thema interessierte Stadträte. Teile der Stadtverwaltung unterstützen unsere Bemühungen bereits seit Jahren, z.B. auch durch die Möglichkeit, unsere Beratung „Auf gute Nachbarschaft“ im Rathaus abzuhalten. D.K. / K.K.
 

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Exkursionen:
 

Rückblick auf unsere bisherigen Exkursionen:

Am 13.12.2008 besichtigten Mitglieder des Vereins Wabe zusammen mit einer Wohnprojektgruppe der Lokalen Agenda Leonberg und Interessenten für "Querbeet Ludwigsburg" das Mühlbachhaus in Schorndorf.
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Infos über dieses Mehrgenerationenhaus, das ebenfalls mit der Wohngenossenschaft PRO realisiert und vor einem Jahr bezogen wurde, unter www.muehlbachhaus.de

Auf zu den OLGA Frauen in Nürnberg ...
Das Projekt OLGA „Oldies Leben Gemeinsam Aktiv“ erhielt vom Bundesministerium Familie, Senioren, Frauen & Jugend als Modellprojekt einen Baukostenzuschuss und von der Nürnberger Wohnungsbaugesellschaft wbg die Mittel für eine wissenschaftliche Begleitung. Außerdem hatte OLGA in der damaligen Bundessozialministerin, Frau Renate Schmidt, eine kompetente „Fürsprecherin“  und ist entsprechend im Internet unter
 www.wohnprojekt-olga.de  ausführlich aufbereitet.
Wir, eine Gruppe von 10 Menschen, möchten unsere subjektiven Eindrücke nachfolgend ausdrücken:
WIR fanden, dass – bezogen auf die

Gruppenbildung

  • das Projekt bewusst für das „Wohnen im Alter“ konzipiert und klare Vorstellungen an Architekten bzw.wbg Nürnberg formuliert wurden
  • die Themen Auszug und/oder Tod wohl zu keinem Zeitpunkt tabuisiert wurden
  • die Erstellung einer langfristigen „Warteliste“ für mögliche Nachrückerinnen mit Einbeziehung in laufende Gruppenaktivitäten mehrere Aspekte berücksichtigt

Gruppe

  • eine sehr positive Atmosphäre mit lebendiger Gemeinschaft und Teilnahme an diversen Gruppen im Gemeinwesen zu herrschen scheint
  • wir etwas lernen konnten: ein gemeinsamer Urlaub vorab sehr hilfreich sein kann
  • der gemeinsame Pflegekurs mit Abgrenzung zu professionellenMobilen Diensten nützlich ist
  • das Zusammenleben mit den individuellen Lebensstilenzu akzeptieren und zu respektieren ist
  • die Altersgruppe, z.Z. von 61 bis 79 Jahren, Mutmacht
  • gewisse Formalitäten, wie das Mitteilungsbrett und der wöchentliche Treff / 14-tägig Pflicht auch positiv beeinflussen können

Rahmenbedingungen

  • eine gemeinsame Reinigungskraft über die Hauskasse
    gewissen Schwächen vorbeugen kann
  • die Netzwerkarbeit immer wichtig ist, z.B. mit alleinerziehenden Frauen, die in der Nachbarschaft ein Projekt entwickeln konnten
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Wir danken unserer Gastgeberin, Frau Anne Görtz, ganz herzlich für die vielen positiven Eindrücke, Ihre Geduld mit uns und wünschen bei der anstehenden Diskussion über Mieterhöhung alles Gute und viel Erfolg! (TH)

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29.05.08 Besichtigung des Wohnprojekts “Sargfabrik” in Wien (Einzelheiten
beim Wabe-Treffen am 04.08.)

19.04.08 Besichtigung von zwei Wohnprojekten der WOGENO in München
(siehe Bericht im Wabe-Blättle-Nr.4)

22.09.07 Wohnprojekt Solidarité in Tübingen

19.05.07 Wohnprojekt Klein-Venedig in Balingen

17.03.07 Z.A.G.-Wohnprojekt in Karlsruhe
 


22. September Wohnprojekt Solidarité in Tübingen

Impressionen vom Rundgang durch das Tübinger Loretto-Viertel (Haus Lichtblick) mit der Architektin Fr.Schlierf und durch das Französische Viertel (Haus Solidarité, WerkStadtHaus) mit dem Architekten H.Kühfuß

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Cornelius Dufft führt uns durch das Haus Solidarité.

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19. Mai  Wohnprojekt Klein-Venedig in Balingen

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Am Samstag 17. März haben ein paar Wabe-Mitglieder die erste Exkursion 2007 zum Motto "Wie machen es die anderen?" veranstaltet: wir haben die Frauen im Wohnprojekt des Vereins
Z.A.G. in Karlsruhe besucht.

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Mehr als ein Kaffeekränzchen: ein lebhafter und interessanter Erfahrungsaustausch zwischen Wabe- und Z.A.G.-Verein
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